Prof. Dr. Visser  
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Mayen, den 7.11.08

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Schülerinnen und Schüler,

 

seit dem 4. November 2008 ist die Schulleiterstelle an unserer Schule wieder besetzt. Als der neue Schulleiter des Megina-Gymnasiums möchte ich mich mit diesem Elternbrief in aller Kürze bei Ihnen vorstellen und Ihnen so etwas wie mein pädagogisches Programm im Grundsatz andeuten.

Zur Person:

Mein Name ist Edzard Visser, ich bin 54 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder, eine Tochter im Alter von 14 Jahren und einen Sohn im Alter von 7 Monaten. Ich wohne in Urmitz am Rhein. Geboren bin ich 1954 in Ostfriesland; meine Familie stammt von der Insel Norderney. Nach dem Abitur 1972 habe ich Altertumswissenschaften und Philosophie in Würzburg, Cincinnati (USA), Mainz und Basel studiert. In Basel habe ich die meisten meiner wissenschaftlichen Prüfungen abgelegt, vor allem meine Promotion und Habilitation in Klassischer Philologie; bis heute nehme ich als Professor einen Lehrauftrag in Klassischer Philologie an dieser Universität wahr. Nach dem Studium und dreijähriger Arbeit als wissenschaftlicher Assistent habe ich 1986 mein Referendariat in Speyer abgeleistet. 1987 wurde ich dem Werner-Heisenberg-Gymnasium in Neuwied als Lehrkraft zugewiesen und ein Jahr später an das Görres-Gymnasium in Koblenz versetzt. Verbunden mit dieser Versetzung war die Übernahme der Referendarsausbildung in den Alten Sprachen am Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Koblenz. Darüber hinaus war und bin ich Mitglied in etlichen Arbeitsgruppen, die mit Alten Sprachen befasst sind, wie dem Vorstand des rheinland-pfälzischen Altphilologenverbands und der fachdidaktischen Kommission Griechisch.

2001 habe ich die Schulleitung des Görres-Gymnasiums übernommen. Hier war es mein vordringliches Ziel, dessen humanistische Ausrichtung um andere pädagogische Aspekte zu ergänzen. So wurde die Schule mathematisch-naturwissenschaftliches Excellence-Center (sog. MINT-Schule), Mitglied im Schulverbund ‚Jugend debattiert’ und Pilotschule im Projekt ‚Latein plus’ (gleichzeitiger Beginn mit Latein und Englisch in Klasse 5). Hinzu kamen eine Schulpartnerschaft mit der Normaalikoulu im finnischen Jyväskylä und die Einrichtung von Bläserklassen.

2007 bin ich als Referent an das Pädagogische Zentrum in Bad Kreuznach gewechselt, um dort vor allem die Kompetenzorientierung für die rheinland-pfälzischen Rahmenpläne im Bereich der Alten Sprachen auszugestalten. Der Anfrage der Schulverwaltung auf eine Übernahme der Leitung des Megina-Gymnasiums habe ich nach einem weitgehenden Abschluss meiner Arbeiten am Pädagogischen Zentrum sehr gerne entsprochen.

Zum Thema ‚Schule’:

Das Gymnasium steht heute in einem Spannungsfeld zwischen sozialer und fachlicher Bildung. Einerseits wird das Niveau der deutschen Abiturienten - manchmal nicht zu Unrecht - beklagt, andererseits kommt das Gymnasium nicht umhin, mehr als früher ganzheitliche Erziehungskonzeptionen zu verfolgen, was vor allem durch eine stärkere Betonung der sozialen Bildung geschieht. Der intellektuelle Bereich darf und kann daher nicht das einzige Kriterium sein, wonach das Auftreten der Schülerinnen und Schüler in der Schule bewertet wird: auch im Studium und im Beruf kommt es auf vieles mehr an, wie etwa auf die Fähigkeit sich gut präsentieren zu können, emotional stark zu sein, offen auf seine Mitmenschen zugehen und mit Frustrationen umgehen zu können. Nach meinen ersten drei Tagen am Megina-Gymnasium stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass die Lehrerinnen und Lehrer an dieser Schule sehr genau um diesen Sachverhalt wissen und entsprechend agieren. In diesem Bemühen, qualitätvolle Bildung und Ausbildung miteinander zu verbinden, werde ich versuchen sie nach Kräften zu unterstützen. Damit aber Erziehung gelingt, kommt es auch darauf an, dass Sie, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, uns Lehrer bei unserem Erziehungsauftrag unterstützen, womit ich Sie hiermit herzlich bitten möchte.

Dieser Brief ist nicht der Ort ein pädagogisches Programm im Detail vorzustellen, aber ich werde mich bemühen, durch intensive Kommunikation mit den Eltern - insbesondere dem Schulelternbeirat - konkreter darzulegen, wie diese Ziele pädagogisch ausgestaltet werden können. Daher möchte ich Sie gleich in diesem Brief auf ein wichtiges Ereignis zu diesem Thema hinweisen, nämlich auf die Autorenlesung von Bernhard Bueb mit dem Titel „Die Pflicht zu führen. Die zehn Gebote der Bildung“. Es ist schon außerordentlich, dass ein so prominenter Pädagoge zu uns in die Schule kommt (am 26. November 2008). Auch wenn man Buebs Sicht auf Erziehung möglicherweise nicht in allen Punkten teilt, scheint es mir doch sehr wichtig, sich mit seinen Thesen auseinander zu setzen.

Zum Abschluss meines ersten Elternbriefs bleibt mir meinen herzlichen Dank an alle auszusprechen, die während der langen Vakanz die anfallende Arbeit in der Schulleitung übernommen haben. Dieser Dank geht vor allem an Herrn Feige und Herrn Dr. Braner. Bei beiden waren alle das Schulleben bestimmenden Abläufe in sehr guten Händen.

Mit dem Wunsch für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zugunsten Ihrer Kinder

verbleibe ich mit herzlichen Grüßen

 

Ihr

Prof. Dr. Edzard Visser, OStD

(Schulleiter)