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Aufführung der Megina Theater AG
 im Dezember 2006

"Wir sind keine Engel"

Als Joseph, Albert und Julius mit Hilfe ihrer Schlange Adolphe am Weihnachtsabend des Jahres 1895 aus dem berüchtigten Gefängnis auf der "Teufelsinsel" ausbrechen, wollen sie eigentlich nur eines: die Insel verlassen und per Schiff so schnell wie möglich zurück nach Frankreich.
Doch der Dampfer legt erst nach den Feierlichkeiten wieder ab und so beschließen die drei Verbrecher sich im Hause des Gemischtwarenhändlers Ducotel in Cayenne zu verstecken, um die Festtage einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Hier merken sie jedoch schnell, dass das Weihnachtsfest auch für drei mit allen Wassern gewaschenen Gefängnisinsassen so seine Tücken bereithalten kann, vor allem dann, wenn die "liebe" Verwandtschaft, die extra aus Paris anrückt, sich als böse, hinterhältig und gemein erweist...

Premiere: Donnerstag, 14.12.2006
Vorstellungen: Freitag, 15.12.2006
  Samstag, 16.12.2006
  Sonntag, 17.12.2006

Frank-Michael Seitz präsentierte kurz vor Weihnachten seine Megina Theater-AG in Bestform. Die Besetzung hätte treffender nicht sein können, die Charaktere der Personen wurden pointiert herausgearbeitet und die Spielfreude der allesamt brillanten Darsteller steckte das Publikum an und zog es in ihren Bann. Besonders zu erwähnen ist auch die Gestaltung des Bühnenbildes unter der Leitung von Detlev Norgel, der die räumlichen Gegebenheiten optimal mit den Anforderungen der Schauplätze verknüpfen konnte, so dass der Zuschauer sofort vergaß, in der Eingangshalle der Schule zu sitzen. Der Blickfänger dabei war eine aus unzähligen Schuhkartons aufgebaute Trennwand, die zur Regalwand des Gemischtwarenladens wurde, bestückt mit einer Vielzahl an kuriosen Gegenständen. Überhaupt waren die Requisiten liebevoll ausgewählt, insbesondere der erleuchtete Weihnachtsbaum, der vom Atrium her strahlte, sorgte beim Zuschauer für Staunen und Vorfreude auf Weihnachten.
Ein besonderes Lob geht auch an Lena Krämer, die für die Kostüme verantwortlich war und es so dem Zuschauer erleichterte, sich in die Zeit der Handlung hinein zu versetzen.

 

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"Willkommen zu diesem wunderschönen Abend über Liebe, Intrigen und Läuterungen, gewürzt mit einer guten Prise Humor!" So begrüßte die Schlange Adolphe (Stefanie Kaufmann) das Publikum der Megina Theater AG, das zu allen vier Aufführungen die Eingangshalle bis auf den letzten Platz ausfüllte.
Und sie versprach nicht zuviel- die Weihnachtsgeschichte von den drei Schwerverbrechern Joseph (Marieke Knussmann), Julius (Jennifer Virtue) und Albert (Lenard Geffert), die die Familie Ducotel erst berauben und umbringen wollen, ihnen dann aber das Weihnachtsfest retten, welches von der bösartigen Pariser Verwandtschaft bedroht wird, begeisterte die Zuschauer und löste lautes Lachen und Mitleidsbekundungen, aber auch Weihnachtsstimmung aus.
Als die drei Freunde am 23. Dezember 1898 aus dem Gefängnis der berüchtigten Teufelsinsel ausbrechen, wollen sie nur eins: so schnell wie möglich mit dem Kreuzfahrtdampfer nach Paris. Der liegt jedoch bis nach den Feiertagen im Hafen und die Verbrecher werden von der Polizei gesucht. Deshalb verstecken sie sich im Gemischtwarenladen der einfältigen aber liebenswürdigen Familie Ducotel, und weder der trottelige Vater Felix (Stephan Petzenhauser), noch seine schöne aber naive Frau Amelie (Lena Krämer) ahnen etwas von der Gefahr. Tatsächlich geben die Sträflinge ihren ursprünglichen Plan aber sehr schnell auf, als sie entdecken, was die Ducotels für nette Menschen sind und welch große Probleme sie haben. Da wären zunächst die desolate Finanzlage und das bevorstehende Weihnachtsfest, aber auch die Liebe der hübschen Tochter der Ducotels, Isabelle (Laura Krämer, Luisa Geffert) zu Paul (Luca Jager), dem Neffen der geldgierigen Tante Monique (Clarissa-Noreen Lather). Sie ist die eigentliche Besitzerin des kleinen Ladens. Als sie sich gemeinsam mit Paul über Weihnachten zur Inventur ankündigt, beschließen die Verbrecher, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Sie organisieren eine richtige Weihnachtsfeier, Joseph verkauft einen Ladenhüter nach dem anderen, und schließlich wollen sie auch noch die unschuldige Isabelle mit Paul verkuppeln. Als dieser Plan an der Gemeinheit der Verwandtschaft scheitert, fahren die drei schwere Geschütze auf: Adolphe! Die Verwandten sterben aber nicht durch die Hand der Verbrecher, sondern geraten, wie es der Zufall will, durch ihre eigene Gier in den Besitz der kleinen, giftigen Schlange. So nimmt alles doch noch ein gutes Ende, die Ducotels sind vom Joch der bösen Monique befreit und können in ihrem Laden bleiben. Isabelle ist ein ganzes Stück erwachsener geworden und sieht mit dem adretten Schiffsarzt vom Dampfer (Miriam Schneider) einer glücklichen Zukunft entgegen; auch ein Werk der drei Verbrecher. Joseph, Julius und Albert sind frei und könnten gehen wohin auch immer sie wollten... "Ich weiß gar nicht warum ich es so eilig habe, schon wieder in Schwierigkeiten zu kommen. Knast war doch gar nicht so schlecht! Was meint ihr?"
"Stimmt, es spricht viel für den Knast. Dort trifft man die besseren Menschen..."
"Na gut- aber wenn es uns zu langweilig wird, brechen wir nächstes Weihnachten einfach wieder aus."
Nur Adolphe hat nichts von der ganzen Geschichte, sondern sitzt nach wie vor in seinem stinkenden Zwiebelkorb und muss sich mit der Gesellschaft der Sträflinge abfinden.
Nicht nur die Zwischenspiele der Schlange, die die Situation immer wieder aus ihrer Sicht schilderte und Kommentare abgab, sorgte für Lacher beim Publikum. Auch Kunden wie die Klatschbase der Insel, die nervige und geizige Mme Parole (Luisa Geffert) und der Gouverneur (Luca Jager), dem nach und nach Truthahn, Blumen und Weihnachtsbaum "abhanden" kamen, begeisterten.
Ferner wirkten in Nebenrollen mit: Christian Tecquert, Laura Breuer, Alexandra Rausch, Kai-Krispin Lather, Dorit Heller, Hannah Piroth, Stephanie Vanmarcke.
Im Umbau und in der Requisite: Judith Krischler und Ruth Dannhäuser.
Souffleuse: Christina Nell
Technik: André Lung, Jendryk Mangerich und Jan Grones.

Vielen Dank an alle, die intensiv mitgearbeitet und geplant haben, an Herrn Seitz, der wie immer seinem Job als Künstlerischer Leiter und Regisseur alle Ehre machte, Herrn Norgel, der das Bühnenbild realisiert hat und an alle, die dafür gesorgt haben, dass dieses Stück für 7 Bald-Abiturienten ein sehr würdiger Abschluss war.
Wir sind mehr als traurig, jetzt gehen zu müssen und wünschen dieser großartigen Gruppe alles Gute für die Zukunft!
Special thanks to: Deichmann für die Schuhkartonspende und dem Lehrerzimmer für Kaffee!

L. Krämer

 

Herzlichen Glückwunsch, es war eine großartige Leistung!!!!