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Kunst ... und andere Absurditäten

Hervorragende Aufführung der Megina Theater-AG unter der Leitung von Frank Michael Seitz

(zum Vergrößern bitte anklicken!)

In drei ausverkauften Vorstellungen in der Eingangshalle des Megina-Gymnasiums konnten sich die Zuschauer vom hohen schauspielerischen Niveau der jungen Darsteller beeindrucken lassen.

Aufgeführt wurde die moderne Komödie "Kunst" der Französin Yasmina Reza, der meistgespielten Bühnenautorin der Gegenwart.
Die Handlung ist schnell erzählt: Kunstliebhaber Serge (Jennifer Virtue) hat sich für 200 000 Euro ein modernes Bild gekauft: Ein weißes Bild mit weißen Streifen. Seine beiden Freunde reagieren ganz unterschiedlich auf den Kauf. Marc (Anna Scherer) hält Serge für verrückt, weil er für ein Bild so viel Geld ausgegeben hat, nur weil es moderne Kunst sei. Yvan (Marieke Knußmann) hingegen kann dem Bild sogar etwas abgewinnen und versucht zwischen den Fronten zu schlichten. Die Situation spitzt sich im Streit so zu, dass die langjährige Freundschaft der drei zu zerbrechen droht.
In den Diskussionen der Freunde treten nicht nur alte, ungelöste Konflikte zur Tage, es werden auch die unterschiedlichsten Ansichten von Kunst thematisiert.
In dieser Rahmenhandlung beeindrucken alle drei Hauptdarstellerinnen gleichermaßen mit ihrem schauspielerischen Können. Sie schaffen es selbst über längere Monologe hinweg, den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Sprache, Mimik und Gestik, alles passt und unterstützt die Aussagen.

Unterbrochen wird diese Haupthandlung von 14 kurzen und zum Teil absurden Sequenzen der unterschiedlichsten Autoren, die inhaltlich im engen Bezug zur jeweiligen Szene des Stückes "Kunst" stehen. Besonders geeignet erweist sich dabei die Aufteilung  der Bühne in zwei Bereiche und die Gestaltung des Bühnenbildes durch Detlev Norgel. Das neutrale, ja fast "unschuldige" Weiß der Bühne erlaubt es, auch Spielort der eingefügten Szenen zu sein, zudem sich das Weiß in den Kostümen wiederholt und so offensichtlich in einem inneren Zusammenhang zum weißen Kunstwerk der Rahmenhandlung steht.

In diesen Nebenszenen können nun auch die anderen Mitglieder der Theater-AG ihr Können unter Beweis stellen: So sitzen Lenni Geffert, Miriam Schneider, Clarissa-Noreen Lather, Stephan Petzenhauser, Alina Porz, Lena Krämer und Steffi Kaufmann im Gasthaus "Zur Goldenen Gans" von Peter Sattmann und schauen zu, wie Joseph Beuys sich die Pulsadern aufschneidet und mit seinem eigenen Blut "Alles ist Kunst" an die Wand schreibt. In "Das Fotoalbum" von Franz Hohler diskutieren Luca Jager und Stephan Petzenhauser darüber, wann Lachen passend oder eher unpassend ist. Laura Krämer möchte in "Das Herzstück" von Heiner Müller ihrem Gegenüber ihr eigenes Herz schenken, was sich dann als ein Ziegelstein erweist. Hanna Einig verzweifelt an ihrer Mutter im Drama "Mutter lernt Englisch" von Elke Heidenreich. Besonders originell ist die Übertragung des "Duett im Bett" von Robert Gernhardt auf Handpuppen als Hauptdarsteller, und die zum Leben erweckten Zutaten in "Das Frühstück" von Barbara Frischmuth lassen den Zuschauer teilhaben an ihren Gedanken, kurz bevor sie verzehrt werden.

Das begeisterte Publikum zollte allen Darstellern große Anerkennung für ihre außerordentlichen Leistungen und gratulierte besonders dem Leiter der Theater-AG Frank Michael Seitz zu dieser hervorragenden Aufführung.
Für den reibungslosen Ablauf waren die Licht- und Tontechniker Kevin Ehmke, Patrick Laux und André Lung sowie Julia Schramm als Souffleuse zuständig.