Pulsmessung  
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Pulsmessung im Fußball

 

Welche Belastungen für Herz/Kreislauf treten im Schulfußball auf?

Martin Jüngermann                                      Megina Gymnasium Mayen
 

 

In dem Workshop unter der Leitung von Herrn Martin Jüngermann wurde zunächst ausgehend von der Diskussion um die Leistungstests von Fußball-Nationaltrainer Klinsmann die sich daraus ergebende aktuelle Debatte um das Konditionstraining der Fußball-Bundesliga beleuchtet. Hierbei ging es um die Vorwürfe des Sportwissenschaftlers Gonzales („Bundesliga trainiert falsch!“), der in einer Untersuchung herausfand, dass nur 40%  der Fußballbundesligaklubs einen eigenen Konditionstrainer besitzen, das Training zu wenig individualisiert sei, Erkenntnisse der Trainingwissenschaft zuwenig Eingang in die Praxis fänden und der Umfang mit zehn Übungseinheiten pro Woche verglichen mit anderen Profisportarten wie Basketball oder Eishockey vergleichsweise niedrig ausfalle.

Anschließend wurde das läuferische Anforderungsprofil eines Fußballers analysiert und Folgerungen für ein fußballorientiertes Ausdauertraining abgeleitet: da der Fußballer mehr als 50% der Spielzeit zur passiven (Stehen) oder aktiven Erholung (Gehen, langsames Laufen) nutzen kann, sollte ein fußballspezifische Ausdauertraining geprägt sein von wiederkehrenden Phasen submaximaler Intensität mit Ball.

Da diese Intensität von der individuellen  Leistungsfähigkeit abhängig ist, muss vorher in einem Test die maximale Belastbarkeit des einzelnen Spielers ermittelt werden.

Zur Messung der Belastung bieten sich neben subjektiven Kriterien wie einer Skaleneinschätzung der Trainingsintensität vor allem objektive Kriterien wie Herzfrequenz, Blutdruck, Laktat und Atemvolumen an. Bevorzugte Messgröße ist Herzfrequenz, da sie am einfachen zumessen ist.

Im Workshop standen den Teilnehmern hierzu zwei verschiedene Modelle von codierten Pulsmessuhren zur Verfügung. Bei der einfacheren Ausführung wird die aktuelle Herzfrequenz laufend angezeigt und optisch wie akustisch signalisiert, sobald der Puls eine eingestellte Zielzone unter- bzw. überschreitet, nach Abschluss kann die maximale sowie die durchschnittliche Herzfrequenz angezeigt werden.

Bei der anderen Variante konnten die gespeicherten Messdaten über eine Infrarotschnittstelle an ein entsprechendes Programm übergeben werden, so dass in eine Verlaufskurve Aufschluss über die gemessenen Pulswerte erfolgen konnte.

Als Belastungen wurde ein 10minütiges Hallenfußballspiel mit einem gleichmäßigen Lauftempo kontrastiert. Bei der Auswertung konnte man erkennen, dass die Herzfrequenzkurve eines gut trainierten Spielers anstieg bis in Bereiche 180 Schläge/min, dabei traten aber auch die typischen „Zacken“ auf, die Rückschluss auf die oben erwähnten Erholungsphasen im Spiel hindeuten. (S. Abb.)  

 

 

Im Vergleich dazu lieferte die Pulskurve eines Läufers eine Kurve, die gleichmäßig um 150 Schläge/min oszillierte. 

Dieser Wert ist auch relativ hoch und zeigt, dass das Bewusstsein um die auftretenden Belastungen für das Herz bei Schülern erst geschult werden muss, bei vielen Sportlern treten hohe Pulswerte auf, ohne dass ihnen dies bewusst wäre.

 

Martin Jüngermann